Dienstag, 6. November 2012

Jagd ist Unkultur | Tierschutznews

Jagd ist Unkultur | Tierschutznews

Jagd ist Unkultur

Der modernen Jäger ist bekannt für seine zwiespältige, dumpfe, aggressive Denkweise und einem abgeschlagenen Bewusstsein.
Im Laufe der Zeit hat sich daraus sogar eine eigene primitive Sprache entwickelt. Ziel dieser Jägersprache ist es, eine tiefgreifende Distanz zwischen Tier und Mensch zum Ausdruck zu bringen, um den Tötungsakt bei der Jagd zu verharmlosen. Zum Beispiel wird eine Rehdame "angesprochen" (beurteilt in Bezug auf Alter, Geschlecht und Gesundheit), ihr wird die Kugel "angetragen". Dem erlegten Wild wird ein "Bruch" (letzter Bissen) in den "Äser" (Maul) gelegt und es wird anschliessend "aufgebrochen" (ausgenommen). Füchse haben keine Jungen, sondern ein "Geheck". Blut ist "Schweiss", ein angeschossenes Tier ist "angeschweisst" und "krankgeschossen". Der Bauchschuss eines Rehs mit heraushängenden Eingeweiden ist ein "waidwundes Stück Wild". Die Haut von Wildtieren nennt man "Decke". Jäger töten keine Tiere, sondern erlegen ein "Stück" Wild. Rabenvögel, Katzen usw. sind "Raubzeug", und so weiter und so fort. Jedem Menschen wird klar, dass sich hinter dieser Jägersprache eine Herabsetzung und Verhöhnung von Lebewesen verbirgt. Fühlenden und schmerzempfindlichen Geschöpfen nimmt man so neben dem Leben auch noch die letzte Würde. Die Jägersprache ist sowohl für den Alltagsgebrauch als auch im wissenschaftlichen Kontext irrelevant.
Die meisten Jäger sind rückwertsgerichtet, anachronistisch und leben bei einer genaueren Analyse Gedankengut der puren Gewalt. Jäger sind militant. Sie eliminieren in ihren Augen minderwertige Lebewesen und blasen gerne Tieren das Lebenslicht aus für eine Trophäe. Das ganze wird mit primitiven und sektierischen Ritualen sowie Alkohol beglückwünscht. Sie manipulieren, stören, quälen und zerstören. Ihre Taten und Jagdmethoden sind zum Teil so brutal und bestialisch, dass sich Jäger selbst nicht getrauen, darüber in der Öffentlichkeit zu reden, aus Angst vor Repressalien aus den eigenen Reihen. Anderstdenkende, Leserbriefschreiber und Jagdkritiker werden an Leib und Seele bedroht und gemobbt. Jäger schüchtern ein, verbreiten Angst und erzählen bewusst Halbwahrheiten.
Ähnlich gestrickte Individuen haben im Mittelalter Jagd auf Hexen gemacht oder in der Neuzeit die Frauen als minderwertige Wesen betitelt, ihnen das Wahlrecht oder die Gleichberechtigung abgesprochen.
Jäger orientieren sich gerne an Steinzeitmenschen und sind empfänglich für unwissenschaftliche Theorien sowie wilden Phantasien. - Die Jagd und der Fleischkonsum spielte bei der Evolution des Menschen eine entscheidende Rolle. Sie ermöglichte erst die Vergrösserung des Gehirns -, geistert z.B. in den einschlägigen Foren der Killer. Dabei wird aber nicht beantwortet, weshalb andere und reine Fleischfresser kein grösseres Gehirn entwickelten. Hund, Katze und andere Beutegreifer haben ja auch nicht die grössten Gehirne. Man weiss heute jedoch, das Vegetarier länger leben und dass wenn man vegetarisch lebenden Tieren Fleisch verfüttert, sich Geisteskrankheiten entwickeln,  wie wir bei den Kühen (BSE) unlängst beobachten konnten. Auch der Mensch ist in erster Linie Nüsse-, Gemüse-, Obst-, Hülsenfrüchte-, Pflanzenesser und nicht Tierleichenfresser.
In Tat und Wahrheit weiss die moderne Wissenschaft fast nichts über die Evolution des Gehirns. Es gibt praktisch im Jahreszyklus andere Theorien darüber, aufgrund neuen Entdeckungen und Erkenntnissen.
Die Grösse oder das Gewicht des Gehirns hat nichts mit dem Intelligenzquotient zu tun. Intelligenz entsteht durch Neuronenverbindungen im Gehirn. Das Gehirn eines Mannes ist grösser als das einer Frau, beide haben aber im Schnitt die Gleiche Anzahl an Neuronenverbindungen, beim Mann sind diese einfach nur länger.
In den vergangenen Jahrzehnten ist der Fleischkonsum in unvorstellbare Höhe geschnellt, dennoch wächst das menschliche Gehirn nicht - wie es aufgrund der These der Jäger naheliegend wäre, aber es schrumpft. Dies haben Wissenschaftler der Universität von Kalifornien und Pittsburgh beweisen können. Das Gehirn zieht sich auch zusammen, bei lang anhaltenden Depressionen. Das evolutionär bedingte Wachstum des menschlichen Gehirns dürfte viel eher mit der Entdeckung des Feuers zu tun gehabt haben, sodass sich eine Fülle neu verfügbarer Energie zur Verfügung stellte.
Wenn Menschen aus der Not heraus gejagt haben und Jäger jetzt behaupten, Fleisch sei für die Entwicklung des Gehirns und dessen Grösse das essentielle Nahrungsmittel gewesen, ist dies, dem naturell der Jäger, einfach etwas kurz gedacht.
Jagd ist heute auch kein Handwerk mehr, sondern ein Werk der Schande mit all den praktizierten Tierquälereien. Jäger und Natur verträgt sich so gut wie Feuer und Wasser oder wie ein Pädophiler Kindergärtner im Kindergarten. Jagdgegner wird man nicht aus Langeweile, sondern aus Kenntnis über diese Tierquälerei.
Dass es auch anderst geht zeigt z.B. Holland. Seit April 2002 ist die Jagd dort weitgehend abgeschafft. Hintergrund: In den Niederlanden wurde 1998 das »Flora- und Faunawet« verabschiedet, ein neues Naturschutzgesetz, das die meisten Tierarten ganzjährig unter Schutz stellt. Wildschweine, Füchse, Marder, nahezu alle Vogelarten und auch Rehe und Hirsche dürfen mit dem Inkrafttreten der Gesetzgebung nicht mehr gejagt werden. 
Wir haben auch in der Schweiz einen Hobbyjäger freien Kanton. Der seit über 35 Jahren von den Lustmördern befreite Kanton Genf hat die durch die unprofessionellen Jäger und selbstsüchtigen Jagdverwaltungen hausgemachten Wildtierprobleme nicht. 2011 wurde in Genf kein einziger Rotfuchs, Marder, Reh, Rothirsch, Dachs usw. geschossen.
Jäger bekämpfen in der Regel auch keine Seuchen, sondern sind die Seuche, leiden unter dem Krankheitsbild Jagdfieber. Im Volksmund werden sie auch als die grüne Pest erkannt, die unzählige gesunde Lebewesen dahinrafft. Jäger erfreuen sich an Kadavern. Wildtiere haben unter dem Joch der Jäger praktisch kein Recht auf eine natürliche Sterblichkeit.
Jäger und deren Jagddruck sind auch das Problem und Ursache für grosse Wildtierpopulationen. Die Jagd dient in erster Linie dazu, persönliche und wirtschaftliche Interessen mit Gewalt durchzusetzen, die durch selbst gemachte Überpopulationen bestimmter Wildtierarten entstehen.
Durch die Jäger werden einige Wildtiere widernatürlich in den schützenden Wäldern parkiert, um sie anschliessend als Schädlinge zu titulieren. Hobbyjäger haben Spass am Töten von Lebewesen.
Die heutige Jagd zerstört das normale soziale Zusammenleben der Wildtiere, das ökologische Gleichgewicht, ihre natürlichen Verhaltensweisen, Familienstrukturen und Sozialverbände, Benutzung von Bauten und Verstecken, Wechsel von Tag– zur Nacht­aktivität, verstärkte Abwanderung in nicht bejagte Siedlungsgebiete, unnatürliche Tierkonzentrationen in den Wäldern usw.
Moderner Erkenntnisstand in Ökologie und Wildbiologie sowie Fallbeispiele zeigen auf, dass sich die Bestandesdichte von Wildtieren dynamisch aufgrund von Nahrungsangebot, Territorialität, Klima, Krankheiten, Ressourcen sowie sozialen und physiologischen Faktoren usw. ohne menschliches Zutun regelt, wenn sie nicht zerschossen wird. Der Jagddruck sowie andere Faktoren hingegen erhöht die Reproduktionsraten der betroffenen Tierpopulationen, was man nicht nur bei den Wildschweinen, Füchse, Rehen, Hirschen, Tauben sondern bei jeder Spezies (Arterhaltung, Überlebungsinstinkt, Geburtenausgleich usw.) beobachten kann.
Jagd auf Lebewesen ist Unkultur, genauso wie es Sodomie, Stierkampf oder Krieg ist. Gottgegebene Kultur ist: du sollst nicht töten, dies hat auch Hubertus erkannt.
Das heutige Jagdwesen ist ein nicht endender Teufelskreis, an dem eigentlich nur die Jäger ihre Freude haben.